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Wie wurde ich, der ich bin? - Alfred
Adlers Lehre von der Ichbildung Karl Heinz
Witte Zusammenfassung: Adlers Lehre von der Ichbildung
ist im strengen Sinne keine Entwicklungspsychologie, sondern eine heuristische Theorie
über das Verstehen des Einzelnen in seiner Einmaligkeit, der Entwurf einer
Phänomenologie der Geschichte der Identität. Dabei wird das Ich nicht als Struktur
erfaßt, deren Gefüge normal oder pathologisch sein kann, sondern als die unbewußte
Bewegungsgestalt, die der Einzelne allen seinen Erfahrungen und Handlungen gibt. Der
unbewußte Lebensstil ist die jedem reflexiven Selbstbewußtsein, jeder Identifikation,
jeder Persona oder Rolle vorausliegende Bewegung des Ichens oder Selbstens. Sie
konkretisiert und hypostasiert sich in einer öffentlichen Identität und
Lebensgeschichte. Das kleine ICH-BIN-ICH: "Denn ich bin, ich weiß nicht,
wer, Entwicklungsprozeß oder
Geschichte der Identität
Der Vortrag beginnt mit einer persönlichen Bemerkung. Sie
soll andeuten, unter welchem Blickwinkel meine Ausführungen stehen. Sie fragen, wie die
Frage: Wer bin ich? zu verstehen ist. Ich bin ich; so bin ich geworden. Aber wie bin ich
zu dem geworden, der ich bin? Ich schaue in meine Vergangenheit. Ich betrachte meine
Entwicklung. Ich befrage die Fachleute, die Entwicklungspsychologen. Zur Vorbereitung
habe ich ein paar Handbücher über Entwicklungspsychologie zu Rate gezogen, sehr gelehrt,
informations- und facettenreich; aber bei der Frage, wie wurde ich, der ich bin, haben sie
mir nicht viel geholfen. Früher waren Bücher über die Entwicklung anders. In meiner
Studienzeit las man Lersch
(1966) und Remplein
(1969). Ich studierte die Abhandlungen über die Schichten meiner Persönlichkeit
und die Phasen meiner Entwicklung und versuchte mir das alles vorzustellen. Da fand mich
wieder. Heute aber wird mir gesagt, daß das alles nicht mehr zu halten ist, und es wird
wohl auch stimmen: die Befunde sprechen gegen diese Phasenbilder. Selbst wenn die
altertümlichen Schilderungen uns ansprechen, sie erfassen nicht die Entwicklung des
Kindes. Das müssen wir den Fachleuten wohl glauben. Aber was war denn
der Vorteil solcher Bücher, der sie dem Laien so anziehend machte? Sie malen Bilder und
erzählen Geschichten, Bilder, in denen wir uns wiedererkennen, und Geschichten, mit denen
wir uns identifizieren. Und selbst wenn wir die Darstellungen ablehnen, lassen sie uns
nicht kalt. Dann finden wir diese Bilder und Geschichten eben scheußlich, kitschig oder
albern. - So bin ich nicht! Aber ich beziehe mich doch persönlich mit ein, kann
Stimmigkeit und Unstimmigkeiten schätzen und abwägen. Anders bei der wissenschaftlichen
Entwicklungspsychologie. Da werden uns Veränderungen von Strukturen und Schemata, von
Konzepten, Kompetenzen, traits und attitudes vorgerechnet. Wir können uns
kontrollieren, fragen, ob wir den Standards entsprechen. Es ist, wenn ich
entwicklungspsychologische Abhandlungen lese, immer ein leichtes Unbehagen dabei, wie
bei einem Intelligenztest oder einem Persönlichkeitsfragebogen: Was mag da wohl
rauskommen? Wenn ich mich dann einschätze, geht es mir wie früher mit meinen Zeugnissen.
Ich bekomme gute oder mittlere Noten, und hier und da findet sich auch mancher Patzer. Aber bin ich mein
Zeugnis? Aus allen meinen Zeugnissen ist mir nur ein einziger Satz lebhaft gegenwärtig
geblieben: "Karl Heinz hat einen guten Anfang gemacht." Das war nach dem ersten
halben Jahr der Volksschule von einem geliebten Lehrer geschrieben, dem ich zwischen den
Beinen durchkriechen durfte und der mich auf der Schulter trug. Ich war wohl noch nicht
schulreif. Das würde vermutlich heute ein Gutachter sagen, und vielleicht noch
differenzieren: "intellektuell soundso, aber emotional und sozial leider" usw.
Selbst wenn er nach den objektiven Kriterien der Schul- und Entwicklungspsychologie recht
hätte, er hätte mich nicht erfaßt, wie es meinem Lehrer damals gelang. Denn der ließ
mich ein bißchen toben, und ich beruhigte mich, so daß er dann schreiben konnte:
"Karl Heinz hat einen guten Anfang gemacht." Dieser Satz ist mein Schicksal, er
benennt meine Identität. Ich fühle mich nämlich immer noch nicht reif für eine
ernsthafte Sache. Ich mache öfter gute Anfänge; aber wenn ich in einem Geschäft
drinstecke, dann wird es mir bald - zu bunt? nein, zu fad, zu borniert, zu spießig, zu
verlogen; und ich muß immer mal ein bißchen toben dürfen, damit ich dabei bleiben kann. Warum erzähle ich
das? Es geht um Alfred Adlers Entwicklungslehre,
und in dieser Lehre Adlers geht es um Werden und
Wirken des Ichs, das ist die These meines Vortrags. Das Ich ist aber in Adlers Sinn keine psychische Instanz, nichts
Allgemeines oder Abstraktes, sondern immer nur Dein oder mein, ihr oder sein Ich. Oder
noch genauer müßte ich sagen: Ich ist immer nur, wenn wir "ich" sagen, denken,
fühlen, handeln... Der Lehrer damals hat etwas über meine "Entwicklung"
gesagt; er hat in einem Satz zusammengefaßt, wie ich damals war. Und dieser Satz klingt
für mich ganz anders als alle Noten, Psychogramme, Testergebnisse, Entwicklungsdiagnosen.
Der Satz sagt nämlich nicht nur, wie ich damals
war, sondern wer ich war und wer ich immer noch
bin. Die Erfahrung der Übereinstimmung mit mir selbst in meiner Lebensgeschichte, das ist
meine Identität. Diese Formulierung übersetzt einen Grundsatz der Individualpsychologie,
den Adler immer wieder anführt: "daß
wir in der Individualität eines Menschen seine Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und sein
Ziel wie in einem Brennpunkt sehen" (Prax. 74). Wie wurde ich, der
ich bin? Das ist die Frage der Adlerschen Entwicklungspsychologie. Diese Frage bezieht
sich also nicht auf die Stationen meiner Entwicklung, nicht auf die
Entwicklungsbedingungen, die Hilfen und Hindernisse meiner Entwiklung, sondern auf die
Geschichte meiner Identität. "Er hat einen guten Anfang gemacht." Das ist
eigentlich kein Entwicklungssatz, sondern ein Identätssatz. Der Satz könnte eine
vergangene Eigenschaft oder Leistung benennen, er könnte vielleicht sachlicher lauten:
"Er hat sich Mühe gegeben und gute Leistungen gebracht." Eine ähnliche Aussage
könnte eine einmalige vergangene Tatsache mitteilen, z. B.: "Er hat einem
Schulkameraden ein Kochgeschirr mit der Schulspeisung nachgeschleudert." Oder wäre
damit auch meine oder eines anderen Identität getroffen? Das entscheidende ist, daß ich
mir den Satz des Lehrers angeeignet habe. Mir ist er zu einer Identitätsaussage
geworden, weil ich mich darin wiedererkenne. Wenn ich den Satz höre, antwortet etwas in
mir: Das war ich. Bei mir ist alles nur Anfang, nie ist etwas satt und gediegen zu Ende
gekommen. "Er hat einen guten Anfang gemacht", das war's. Das also bin ich. Und
ich glaube: wenn ich sterbe, werde ich immer noch das Gefühl haben, daß ich gerade erst
am Anfang stehe. Dann werde ich wohl wie heute bekennen müssen, daß alles nur das Werk
eines Anfängers war. Und das war's dann? Wie kann eine
Entwicklungstheorie oder eine empirische Entwicklungsforschung den Einzelnen erfassen? Sie
stellt Regeln und Entwiklungsschemata fest, dann vergleicht sie, inwieweit der Proband mit
diesen Normwerten übereinstimmt. Adler suchte
ein individualisierendes Prinzip. Die Individualpsychologie kann man verstehen als eine
allgemeine heuristische Theorie darüber, wie das Individuum in seiner Lebensgestalt und
sozialen Einordnung erfaßt werden kann. In diesem Sinne, und für mich nur in dieser
Einschränkung, hat die Individualpsychologie Adlers ihren einzigartigen Wert und
Charakter. In allen anderen Hinsichten konkurriert sie mit den Theorien und Therapien der
anderen Schulen. Adler fragt nach dem Einzelnen in seiner
Einmaligkeit. Ist das überhaupt eine wissenschaftliche Fragestellung? Oder hat die
Wissenschaft diese Frage vielleicht vergessen? Adlers ichpsychologisches
Entwicklungskonzept
Es ist nichts
Neues, wenn wir feststellen, daß Adlers
Individualpsychologie eine Ichpsychologie ist. Wenn wir das Spezifikum der
Entwicklungslehre Adlers erfassen wollen,
müssen wir demnach die Aussagen über die Ichwerdung des Kindes anschauen. Die ersten
Entwicklungsschritte der Ichorganisation werden von Adler sehr früh angesetzt, "am Ende der
Säuglingszeit" (N.C. 66), am "Ende des ersten
Lebensjahres" (Psych. I, 166), "oft schon im zweiten Lebensjahr, sicher im
fünften" (SdL 24). Damit ist eine
Entwicklung angedeutet, die Adler im einzelnen
nicht beschrieben hat. Wie sie zu differenzieren ist, darüber belehren uns die
psychoanalytischen Entwicklungstheorien (Freud,
Mahler, Blanck, Kernberg) genauer als Adler.
Allerdings unterscheidet sich Adlers
Grundauffassung bekanntlich insoweit, als er dem Säugling
vom ersten Schrei an eine aktive Rolle in der Bedürfnisbefriedigung und der Gestaltung
der Beziehung zur Mutter zuschrieb. Das ist nun das Thema der modernen empirischen
Säuglingsforschung, die darüber genaue Untersuchungen vorlegt. Sie werden in
anderen Beiträgen dieses Bandes im einzelnen gewürdigt. Darum seien hier nur die
Konzepte genannt, in denen die Neonatologie Adler
mehr recht zu geben scheint als dem Hauptstrom der psychoanalytischen Entwicklungslehre
(Stork 1986; Lang 1988; Köhler 1990): 1. der aktive,
kompetente Säugling gegen Passivität bzw.
Autismus Bei Adler
aber finden wir nur einige Stichworte, die in die Entwicklung des Kindes
"irgendwie" ein paar Orientierungspunkte hineinbringen. Er erwähnt den Aggressiontrieb mit seinen Umwandlungen, das
Zärtlichkeitsbedürfnis, Trotz, Gehorsam, Suchen nach Anlehnung und Bewunderung,
Orientierung und Rollenübernahme im Familiensystem, allgemein die Elemente des
Minderwertigkeitsgefühls und der Kompensation (Aggressiontrieb, männlicher Protest,
Wille zur Macht, Überlegenheitsstreben, Gottähnlichkeitsstreben). Die Bedeutung
dieser Elemente für die Entwicklung des Ichs könnten nur in einer Sammlung von
Einzelfallstudien erläutert werden. Ichstruktur und Ichbildung
Der Angelpunkt des Adlerschen Beitrags zur Entwicklungspsychologie
sind die Ausführungen zur Ichfindung, zur Entstehung des Lebensstils an der
"Geburtsstätte der Persönlichkeit" (Psch. II, 29-36. 74; vgl. Psych. I, 165).
In diesem Zusammenhang gilt es, seine Bausteinthese zu würdigen. Adler betrachtet ein ganzes Konglomerat von
Entwicklungseinflüssen als Baumaterial: Anlage, Umwelt, kindliches Lebensschicksal, aber
auch die Teilfunktionen des psychischen Apparates. Er nennt z. B. Merkfähigkeit, Kraft,
Aufmerksamkeit, Willen, Affekte, Anlage, Milieu, Erlebnisse, Fühlen, Wollen, Handeln,
Trauma (Prax. 22f.); Charakter, Temperament (ebd. 74); Liebe, Haß (ebd. 75). Diese alle
sind Baumaterial, d. h. sie sind eingefügt in eine gemeinsame Struktur. Er nennt diese
Teilfunktionen und Komplexe der Psyche auch "psychische Organe" (___), d. h. sie
sind Subsysteme eines einheitlichen Organismus. Dessen Einheitsprinzip steht nun in Frage.
Wie werden die verschiedenen Bestandteile, das Baumaterial zu einem Ganzen vereinigt? "Gegen Ende
der Säuglingszeit, wo das Kind selbständige, zielsichere Handlungen vollbringt, die
nicht bloß auf Triebbefriedigung gerichtet sind, wo es seinen Platz in der Familie
einnimmt und sich in seiner Umgebung einrichtet, besitzt es bereits Fertigkeiten,
psychische Gesten und Bereitschaften. Zudem ist sein Handeln ein einheitliches geworden,
und man sieht es auf dem Wege, sich einen Platz in der Welt zu erobern. Ein derartig
einheitliches Handeln kann nur verstanden werden, wenn man annimmt, daß das Kind einen
einheitlichen fixen Punkt außerhalb seiner selbst gefunden hat, dem es mit seinen
seelischen Wachstumsenergien nachstrebt" (N.C. 66f.). Hier stellt sich
für mich eine entscheidende Frage der Adlerinterpretation: Ist diese Vereinheitlichung
der Persönlichkeit durch den "fixen Punkt außerhalb seiner selbst", d. h.
durch das Ich bzw. das Persönlichkeitsideal, parallel zu sehen mit dem Vorgang, den auch
die psychoanalytischen Entwicklungstheorien (z. B. Spitz 1967, Blanck und
Blanck 1980, Kernberg 1988) als Prozeß der
Ichorganisation beschreiben? Wenn das der Fall wäre, könnten wir bei Adler nicht mehr viel holen; wir müßten uns von
den anderen erklären lassen, was Adler gemeint
haben könnte. Ich tendiere zu
einer anderen Sichtweise: Adler setzt die
Ichbildung m. E. in einer höheren Integrationsstufe an. Auch die Ichorganisation, die
von den psychoanalytischen Entwicklungsmodellen beschrieben wird, gehört zu dem, was Adler das Baumaterial nennt. Also: Die
"autonomen Ichfunktionen", Wahrnehmung, Gedächtnis, Affektdifferenzierung, aber
auch die frühen Objektbeziehungssmodi, Introjektionen und Identifikationen, kurz: die in
der genetischen Strukturdiagnose (Blanck 1980,
76-97, Mentzos 1980)
ermittelten Organisationsgrade des Ichs sind das "Baumaterial" der Ichbildung.
Sie sind nicht der Prozeß der von Adler in
den Blick genommenen Ichbildung selbst, sondern das Material der Ichbildung, die
"sekundären Leitlinien", die im "Persönlichkeitsideal" als dem
Einheit stiftenden "geistigen Band" konvergieren (vgl. N.C. 78; siehe
Abbildung).
Warum postuliere
ich diese Differenz? Weil darin gerade der Unterschied zum Ausdruck kommt, an dem es Adler immer gelegen war, das ist der Unterschied
von allgemeiner normativer Betrachtungsweise und der individualisierenden, d. h.
individualpsychologischen Forschung, welche die individuelle Ichbildung ergründet. Die
Psychoanalyse und die Entwicklungspsychologie erfassen vom Prozeß der Ichbildung die
Struktur, d. h. den Apparat, der bei der Entwicklung des Ichs aufgebaut wird. Adler geht aber einen
Schritt weiter. Er versucht die individuelle Weise zu erfassen, in welcher die
"normale" oder "defizitäre" Ichstruktur sich bewegt und in Szene
setzt. Ihn interessiert die Frage: Wie kann ich individuell mit den Mängeln und Defekten
leben? Das Ich Adlers ist die individuelle
schöpferische Weiterentwicklung der konstitutionellen (psychoanalytischen) Ichstruktur.
Er untersucht die Verwendung des Apparates. Das Ich wird nicht als Struktur erfaßt,
sondern als Apperzeption. Die Verschlußlamellen des Apparates
öffnen sich. Das "Objektiv" focussiert sich. Die "Einstellung" ergibt
das Bild, dem man aber die Struktur des Aufnahmeapparates nicht ansieht. Der unbewußte Lebensstil
"Was häufig
als das 'Ich' (Ego) bezeichnet wird, ist weiter nichts als der Stil des Individuums"
(Adler Psych. III, 72). "Das Unbewußte,
das ist der Lebensstil" (Adler Psych. II,
51). Diesen Satz kann man auch umkehren: Der Lebensstil, das ist das Unbewußte. Eine sehr
häufige Charakterisierung des Ichs ist die des Schaffens, der Schöpfung. Das Ich ist
"selbstschöpferisch" (Psych. II, 249), Künstler und Kunstwerk zugleich (KE
7). "So kommt jedes Individuum zu einem konkreten Ziel der Überwindung durch seine
schöpferische Kraft, die identisch ist mit dem Ich" (Adler Psych. II, 238; vgl 242). Das Ich = das
Unbewußte = der Lebensstil = die schöpferische Kraft, in diesen Gleichsetzungen wäre
eine Sprengkraft enthalten, wenn man sie ernstnehmen würde. Die Zentralbegriffe Adlers (Finalität, Fiktion, Lebensstil) werden
immer wieder als kognitive, bewußtseinsnahe, sozial gerichtete Konzepte mißverstanden.
Diesem Irrtum unterlag schon Freud 1914;
1915-1917, 571f.), als er Adlers Analyse des
Ichs als Oberflächenpsychologie mißverstand. Ich sehe in dieser Fehldeutung eine
Verleugnung der Ohnmacht und Blindheit der Ichkräfte, d. h. eine Abwehr der
narzißtischen Kränkung, die Adler unserer
eingebildeten Ichmacht zufügt. Wenn man bedenkt, daß Adler die Entstehung des Lebensstils schon am Ende
des ersten Lebensjahres ansetzt, kann man sich nur fragen, wie sich das kognitiv-rationale
Verständnis des Lebensstils halten kann. Der Lebensstil, d. h. das Ich, ist eine unbewußte Bewegung, für die das Kind im
Stadium seiner Gründung "weder eine zureichende Sprache noch zureichende Begriffe
hat. Wächst es in seinem Sinne weiter, dann wächst es in einer Bewegung, die niemals in
Worte gefaßt wurde, daher unangreifbar für Kritik, auch der Kritik der Erfahrung
entzogen ist" (SdL 25). Hier wird doch gesagt, daß wir unser Ich so früh ausbilden,
daß es uns ganz unmöglich ist, jemals uns selbst im Quellpunkt unserer Existenz, unseres
Fühlens und Wirkens kognitiv zu erfassen, zu kontrollieren, wertzuschätzen oder zu
verbessern. Insofern ist die Kränkung der fiktiven Ich-Autonomie durch Adler größer als durch Freud. Der hatte ja nur den störenden Einfluß
unkontrollierbarer Fremdmächte (des Es) im Unbwußten erwiesen. Adler aber stellt die Ichmacht selbst unter den
Verdacht des Selbstbetrugs. Das Bewegungsgesetz
des Ichs ist kein Bewußtseinsinhalt. Es ist vielmehr eine aller Gegenstandsbezogenheit
vorausliegende Matrix, ein Muster, ein Schema, mit dem wir - gleichsam psychosomatisch - "zur Welt"
sind (Merleau-Ponty 1966). Das ist der Sinn der
Hinweise Adlers auf Kants transzendentale Apperzeption (vgl. N.C. 68,
Psych. I, 136; Psych. III, 33; dazu Witte 1985).
Die Gerichtetheit (das "Ziel") ist vorsprachlich im
"Bewegungsgesetz" des Individuums inkorporiert (vgl. Adler Prax. 26; SdL 24f.). In der Psychoanalyse
spricht man von "globalen Identifikationen" der frühen Kindheit, die
rudimentäre Identität schaffen. Küchenhoff
(1990, 18) schildert die Wirkweise des "frühen Traumas" so, daß ich darin
wiederfinden möchte, was für Adler die
Wirkweise des Lebensstils, d. h. des unbewußten Ichs ist. "Die traumatische
Erfahrung wird [...] zum transzendentalen Bestandteil der Erfahrungskategorien, also zu
einem subjektiven a priori jeder möglichen Erfahrung. [...] seine Assimilation ist so
total, daß das Trauma Ich- und Weltbild wird, [...] Das frühe Trauma also wird für die
Identitätsbildung verwandt; eigentlich müßte anstatt von 'frühem Trauma' von
traumatischer Identität oder traumatischer Identitätsbildung gesprochen werden."
Für Adler wäre aber diese Wirkung des Traumas
zu erweitern auf alle prägenden frühen Erfahrungen, die ihren Niederschlag in den
Kindheitserinnerungen als Spiegelungen präverbaler "szenischer"
Begriffsbildungen finden (vgl. Stern 1985, 97:
"representations of interactions that have been generalized [RIGs]"; Heisterkamp 1990, 93: "Kristallisationspunkt
einer bereits vorausgegangenen Entwicklung"). Der fiktive Charakter des Ichs
Wer bin ich? Wenn
man auf diese Frage antwortet: Ich bin dies und das und so und so, dann hat man nicht das
Ich Adlers, nicht den unbewußten Lebensstil
erfaßt, sondern seinen Niederschlag in konkreten Identifikationen. Das Bilderbuch belehrt
uns darüber: "Das kleine Ich-bin-Ich" geht aus, um sich zu suchen und
kennenzulernen. Es trifft die Pferde, ein Nilpferd, die Fische, Vögel und Hunde und fragt alle: "Ob mir einer helfen
kann?" Alle sagen, was sie sind. Das kleine Ich aber, das sich zu identifizieren
sucht, muß erfahren, daß es nicht ein Frosch, ein Pferd, ein Nilpferd, ein Fisch, ein
Vogel oder ein Hund ist. Die Identitätskrise führt an den Rand einer Depersonalisation:
Es bleibt ihm
nichts als der Satz der leeren Identifikation: "Ich bin ich." Darauf aber ist es
stolz. In anderer Weise
hat Blaise Pascal das Problem in die Frage
gefaßt: "Und wenn man mich wegen meines Urteils oder meines Gedächtnisses schätzt,
liebt man mich, mich? Nein, diese Fähigkeit
kann ich verlieren, ohne mein Ich zu verlieren. Wo ist dieses Ich, wenn es weder im
Körper noch in der Seele liegt?" ('Pensées' Nr. 232, zit. nach Riedel 1989, 67). Mit anderen Worten: Hat das Ich
ein Bild, Eigenschaften, Fähigkeiten, Ort und Zeit, die mich repräsentieren? Die
Psychoanalytiker unterscheiden bekanntlich das Selbst als die Gesamtheit der
Selbstrepräsentanzen vom Ich als Instanz oder Funktion (des Wahrnehmens, Urteilens,
Erinnerns, der motorischen Kontrolle). Aber das bin doch nicht "ich". Ich bin weder meine Selbstrepräsentanzen noch meine
Ichfunktionen. In der Selbsterfahrung zeigt sich umgekehrt: Je weniger "Ich" in
den "Ichfunktonen", desto besser die "Funktionen". Je mehr ich wahrnehme, desto weniger Wahrnehmung. Es
scheint, als bleibe auf die Frage, wer bin ich, im letzten nur die Tautologie: Ich bin
ich. Das aber ist auch
der Name Gottes, Jahwe. Die Götter der anderen Völker waren ansehnlich. Sie hatten dicke
Bäuche, riesige Penisse und üppige Brüste, konnten die Gestalt einer Gebärenden, eines
Stiers oder der Sonne annehmen. Der Gott der Israeliten aber, der seit Jahrzehnten seine
Macht nicht mehr erwiesen hatte, welche Gestalt kam ihm zu? Moses fragte den Gott seiner
Väter nach seinem Namen, nach dem Namen, unter dem er sich als Gottesbote ausweisen
wollte. Und der Gott im flammenden Dornbusch sagte seinen Namen: "Jahwe, Ich bin
der Ich-bin". Also: kein Abzeichen, keine Gestalt, keine Eigenschaft. Du wirst sehen.
An meinem Wirken allein bin ich zu erkennen. Ich will nicht beim Namen genannt und in
keinem Bild verehrt sein. Ich bin, und nichts weiter. Die Frage nach der
Identität ist meistens eine Frage nach dem, was und wie ich bin, also nach
Eigenschaften und Wesensbestimungen meines Selbst. Wie aber "ist" das Ich-selbst? Wann immer ich mich
erkenne, habe ich mich in einem Bilde mir gegenüber gestellt, mich isoliert,
fragmentiert, verdinglicht. Die Entwicklung einer Ichidentität, wie Erikson (1977) sie beschreibt, ist das
Sich-Einfinden-in-eine-Rolle: Ich, wie ich mich sehe und wie mich auch die anderen sehen. Die anderen sagen
aber auch manchmal: Halte dir mal den Spiegel vor! Und sie meinen, ich sollte mir besser
bewußt werden, wer ich bin. Daß man sich einen Spiegel vorhält, hat nur Sinn, wenn man
sich im Spiegel wiedererkennt. Wie geht es unserm Ich-bin-Ich,
nachdem es seiner selbst gewiß geworden ist?
Die Säuglingsforschung unterscheidet drei Reaktionsweisen, wenn sich das
Kind im Spiegel sieht (Lang 1988, 173-182): 1. Im Alter von 8
bis 13 Monaten lachen die Kinder das Spiegelbild an und begrüßen es wie einen anderen. 2. In einer
anschließenden Phase vom 13. bis 15. Monat erschrecken sie, werden ernst, greifen, wenn
sie einen einen Fleck auf der Stirn haben, nach diesem Fleck im Spiegelbild oder wenden
sich ab. 3. Anschließend im
Alter von 15 bis 21 Monaten erkennen sich die Kinder selbst. Wenn sie einen bunten Fleck
auf der Nase sehen, greifen sie an ihre Nase und entfernen ihn. Die eigentliche
Phase der Selbsterkenntnis, das (reflexive) Selbstbewußtsein ist im 3. Stadium
anzusetzen. Aber was bedeutet das Spiegeln überhaupt? Hier wird das Selbstbild
implantiert, mit dem sich das Kind identifiziert. Bekannt ist Winnicotts (1974) spiegelnde Mutter, die ein
falsches oder ein wahres Selbst im Kind begründen soll, und Kohuts (1973) "Glanz im Auge der Mutter"
verdiente in Büchmanns Schatz der
"Geflügelten Worte" aufgenommen zu werden. Doch an die Angst und die Abwendung
des Krabbelkindes vom Spiegelbild in der zweiten der oben genannten Phasen schließen sich
interessante Überlegungen an. Man vermutet, die Fremdheit sei darin begründet,
daß das Kind in seinen Interaktionserwartungen verwirrt ist, weil das Spiegelbild sich
gleichzeitig, also ohne Dialog, und seitenverkehrt bewegt (vgl. Lang 1988, ebd.). Wenn das Spiegelbild in der
zweiten Spiegelpahse solcherart als fremd erlebt wird, darf man schon ein rudimentäres
Erkennen des Ichselbst und des Anderen annehmen. Eine
unbedacht-unbewußt-bildlos-unbegriffliche Icherfahrung, die nur ist, wird, wirkt, erlebt,
fühlt, sich bewegt, sieht sich hier einem Bild-von-mir gegenüber, einem Anderen, der ich
selbst bin und der sich anders bewegt als die übrigen Anderen. Hier muß ein
vorbegriffliches Konzept von Gleich und Anders vorausgesetzt werden. Dieser Gedanke
erinnert an Lacans (1953) Theorie. Er glaubt,
daß durch die Entstehung des reflexiven Ichs im Spiegel (in der Identifikation) von
Anbeginn eine Entfremdung ins Selbstbewußtsein installiert wird (dazu Lang 1988, ebd.). Dieses gesehene, objektive
"öffentliche" Selbst der Identifizierung ist nämlich im Kontrast mit dem
"Subjekt", welches nur handelt, sich bewegt, wahrnimmt. Um die
Aufmerksamkeit für die Differenz von reflexivem und spontanem Ich zu schärfen, möchte
ich bei einer ungebräuchliches Wortbildung Hilfe suchen. Ich wähle die intransitiven
Verben "ichen" und "selbsten". (ich iche, du ichst ..., wir selbsten,
ihr selbstet ...). Dieser Neologismus soll Raum schaffen für die Bewegung des Ichens oder
Selbstens, die jeder objektivierenden oder identifizierenden Selbst-Objekt-Erfahrung
vorausliegt. In einem alten Bild gefaßt: Das Auge kann sich nicht sehen, so ist das
ursprüngliche Ich nichts Gesehenes oder Sichtbares, sondern nur das Sehen selbst,
gleichsam die Sehkraft, die aus dem Augenhintergund hervortritt, nicht mein Auge, das mir
im Spiegelbild oder im glänzenden Auge der Mutter entgegentritt. Dieses
ursrpüngliche Ich ist dasjenige, von dem Adler
handelt. Eben weil es kein "Ding", keine "Entität", keine Substanz
ist, sondern nur eine fiktive "Hypostasierung" (N.C. 37) , setzt Adler es gleich mit dem Lebensstil oder der
schöpferischen Kraft. Es wählt dabei Bezeichnungen ("Stil" und
"Kraft"), die gerade nicht so rasch personal oder dinghaft konkretisiert werden
können. Es ist Bewegung, nicht das Bewegte. Es ist der Stil, nicht die Melodie. Freilich
muß sich der Stil an etwas zeigen, die Bewegung muß Richtung und Geschwindigkeit haben,
und so konkretisiert sich der Lebensstil in Handlungen, Einstellungen, Zielen, und das
originäre Energiequantum "Ich" zieht eine Leuchtspur im Dasein, inkarniert sich
als Lebensgesalt mit einer Geschichte, identifiziert sich mit einem Persönlichkeitsideal,
mit Persona und Rolle, mit Auftrag, Scheitern und Gelingen. Die negative Identität
Am Beispiel zweier
kleiner Fallvignetten will ich darauf hinweisen, daß die unbewußte Identität
gelegentlich der Rollenidentität gerade entgegengesetzt sein kann. Manche Jugendliche
rebellieren in der Identitätskrise der Adoleszenz gegen die Konventionen und Ideale,
ergehen sich "in wütender oder prahlerischer Widersetzlichkeit" (Erikson 1977, 163) oder "wählen eher eine
negative Identität" (Trunkenbold, Prostituierte, Rauchgiftsüchtige,
Dorf-Homosexueller; ebd. 165-167). Diesen Vorgang nennt Erikson die Wahl einer negativen Identität. Es ist
aber in Wahrheit die Übernahme einer negativen Rolle. Hier wird wieder das Ergebnis mit
dem Ursprung verwechselt, der Fluß wird für die Quelle genommen, die Persona, die Maske,
die "Identifikation" für den unbewußten Lebensstil, für die verborgene
Identität. Manchma hat es freilich den Anschein, unsichere Menschen hätten keine
Identität, Störenfriede und Außenseiter hätten eine "negative" Identität.
In den Analysen kann sich aber gelegentlich der Anschein ins Gegenteil verkehren Bei einem
verwahrlosten, in die kriminelle Drogen- und Prostitutionszene abgleitenden jungen Mann,
der an depressiven und hypomanischen Stimmungsschwankungen leidet, erweist die genauere
Analyse ein - natürlich als Abwehrorganisation errichtetes - Unversehrbarkeits- und
Gerechtigkeitsideal, mit dem er unbewußt identifiziert ist. Es sagt ihm: Ich habe ein
Recht darauf, von der Mutter angenommen zu werden, auch wenn ich ekelhaft, faul und brutal
bin. Selbst in seinem physischen und sozialen Untergang behauptet er vor sich selber und
seiner Familie seine Reinheit und Liebenswürdigkeit und verdammt und verachtet er alle,
die ihn in seinem Elend und Haß nicht lieben können. Und auf paradoxe Weise hat er damit
recht. Eine depressive
Frau, die von Verrücktheitsangst, Schuld- und Schlechtigkeitskomplexen und Suiziddrängen
gequält ist, offenbart in der Analyse einer Kindheitserinnerung, daß sie mit Judas dem
Verräter identifiziert ist, der haßerfüllt, schuldig und verdammt ist, weil er durch
seinen Verrat das Heilswerk Jesu Christi ermöglichen muß. Die Patientin bietet sich
als schuldige Opfer-Täterin an, die der leidenden Mutter eine Rechtfertigung dafür
liefert, daß diese die Tochter nicht lieben kann. Wenn wir uns auf
diese tragischen Geheimnisse der Psyche, auf die existentielle Verzweiflung des Ichs
einlassen, kommen wir an die Grenze des Verstehens, an der laut Sloterdijk (1990, 71f) das Streben des Psychologen
nach Mitwisserschaft enden muß: "Zur Ambivalenz des tiefenpsychologischen Wissens
gehört es, daß es angesichts der großen Extreme eine Mitwisserschaft vom
Unerträglichen erforderlich machte. In letzter Instanz bedeutet dies ein Wissen, das
niemand wissen wollen kann. Deswegen ist Psychologie, als Psychopathologie, ein Fach, das
niemand zu Ende studieren könnte; was man aus eigenem Eifer lernen wollen kann, ergibt
bei weitem kein Mitwissen von den Geheimnsissen der Mystik und des Wahnsinns, und was zu
wirklichem Mitwissen führte, wäre unter keinen Umständen ein Studium nach Regeln und
Methoden, sondern eine Erfahrung wider Willen. Von einer gewissen Grenze an können
Psychologen selber unmöglich wissen wollen, was sie wissen müßten, wenn sie als
Mitwisser von den extremen Zuständen der Menschen gelten wollen." Literatur Adler, A. [Prax.]: Praxis und Theorie der
Individualpsychologie. Vorträge zur Einführung in die Psychotherapie für Ärzte,
Psychologen und Lehrer, neu hrsg. v. Metzger, W.,
Frankfurt: Fischer TB Nr. 6236, 1974 Adler, A. [SdL]: Der Sinn des Lebens (1933), hrsg.
von Metzger, W., Frankfurt: Fischer-TB
Nr.6179, 1973 Adler, A. [KE]: Kindererziehung. Frankfurt:
Fischer-TB Nr.6311, 1976 Adler, A. [Psych. I]: Psychotherapie und Erziehung.
Ausgewählte Aufsätze, Bd. I: 1919-1929, hrsg. v. Ansbacher,
H. L. und Antoch, R. F., Frankfurt: Fischer
TB Nr. 6746, 1982 Adler, A. [Psych. II]: Psychotherapie und
Erziehung. Ausgewählte Aufsätze, Band II: 1930-1932, hrsg. v Ansbacher, H. L. und Antoch, R. F., Frankfurt a.M.: Fischer TB Nr. 6747,
1982 Adler, A.: [Psych. III]: Psychotherapie und Erziehung. Ausgewählte
Aufsätze, Band III: 1933-1937, hrsg. v Ansbacher,
H. L. und Antoch, R. F., Frankfurt a.M.:
Fischer TB Nr. 6748, 1983 Blanck, G. / Blanck,
R.:
Angewandte Ich-Psychologie, Klett-Cotta, Stuttgart 1978 Blanck, G. / Blanck,
R.: Ich-Psychologie II. Psychoanalytische Entwicklungspschologie. Stuttgart:
Klett-Cotta 1980 Erikson, E. H.: Identität und Lebenszyklus,
Frankfurt: Suhrkamp 1977 Freud, S.: Zur Geschichte der psychoanalytischen
Bewegung (1914). G.W. Bd.10, London Freud, S.: Vorlesungen zur Einführung in die
Psychoanalyse und Neue Folge (1915-17). Studienausgabe Bd. 1. Frankfurt a.M.: Fischer 1969 Heisterkamp, G.: Konturen einer
tiefenpsychologischen Analyse originärer Lebensbewegungen. In: Zeitschrift üfr
Individualpsychologie 15 (1990) 83-95, 163-176 Kernberg, O. F.: Objektbeziehungen und die Praxis
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Psychoanalytiker DGIP, |